berlinerleben 3/20

V ielleicht hast du diese Leute schon im Park gesehen. Sie spannen ein Seil zwischen zwei Bäumen und balancieren darauf. Slackline heißt dieser Trendsport. Das bedeutet wörtlich so viel wie „locke- re Leine“. Bei manchen sieht es viel- leicht etwas wackelig aus, aber andere marschieren einfach drauflos, als wäre das gar nichts. Das kann ich auch, denkst du dann. Klar kannst du das, los, probier es doch einfach einmal aus! Wenn du dir das Seil genau an- schaust, dann erkennst du, dass es eigentlich gar kein Seil ist, wie es etwa Zirkusartisten benutzen, sondern ein flaches Band. Das ist vorteilhafter, weil der Fuß darauf viel besser Halt findet als auf einem runden Tau. Idealerwei- se hat das Band eine Breite von drei bis fünf Zentimetern. Die beste Seillänge für Anfänger liegt bei acht bis zehn Metern. Je kür- zer das Seil ist, desto geringer ist die sogenannte Amplitude. Als solche be- zeichnet man die Schwingungsweite. Heißt im Klartext: Ein kurzes Seil wa- ckelt nicht so, wenn du darauf steigst. Nun spannst du dein Band zwi- schen zwei Bäume, die den für dich richtigen Abstand haben. Möglicher- weise hast du schon Videos gesehen, in denen sich geübte Slackliner in win- digen Höhen bewegen. Vergiss es! Für Einsteiger ist Kniehöhe ideal. Solltest du fallen, und das wirst du, dann stürzt du wenigstens nicht so tief. Wichtig ist, dass das Band den Boden nicht be- rührt, wenn du darauf steigst. Nimm die Grundposition ein, in- dem du dich parallel zum Band auf- stellst. Ein Drittel des Seils liegt hinter dir, dein Blick geht nach vorne. Am besten funktioniert dieser „Seiltanz“ barfuß, weil du so das beste Gespür für den Untergrund entwickeln kannst. Ist es dir ohne Schuhe zu kalt? Leichte Sportschuhe mit einer dünnen Sohle tun es auch. Nun legst du die Fuß­ fläche auf das Band, die Armeweit über Schulterhöhe. Wenn du es schaffst, dich fünf Sekunden auf einem Bein zu halten, setzt du das andere Bein dahinter. Spürst du eine gute Kontrolle? Dann geh los! Action für Jugendliche Slacklining schult die Körperbeherrschung und das Selbstbewusstsein – und macht natürlich Spaß! Gut zu wissen SEINEN URSPRUNG hat Slacklining im Kletter- sport. Bei Bergsteigern, Wanderern, Mountainbikern und Kletterern ist es so beliebt, weil es eine sehr gute Balance-Übung ist. ZU ZWEIT ÜBEN macht nicht nur mehr Spaß, es klappt auch besser. Bitte einen Freund oder eine Freundin, eine Armlänge entfernt neben dir zu gehen. Gereicht wird die Faust und nicht die geöffnete Hand. Daran kann man sich besser festhalten. Je höher du die Arme nimmst, desto besser kannst du balancieren. Mithilfe einer Ratsche spannst du das Seil fest an den Baum. Die Füße stehen dicht hintereinander, bevor du losläufst. Gewinnspiel auf Seite 23 berlinerleben  21 FOTOS: Adobe Stock (3)

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