berlinerleben 1/20

nde März 2019. Lena Landauer kommt gerade aus dem Urlaub, als sie den Brief im Kas- ten findet. Der Absender ist Jochen Biedermann, Baustadtrat in Neukölln. Fast hätte sie das Schrei- ben wie Werbung in den Papierkorb geworfen. Das Haus im Neuköllner Reuterkiez, in dem sie wohne, sei verkauft worden. Wenige Tage spä- ter soll sie sich beim Bezirksamt vorstellen, es gebe Gesprächsbedarf. „Ich war geschockt“, sagt die junge Frau. Auch viele NachbarInnen sind besorgt. Rund 20 MieterInnen der Hobrecht- straße 59 erscheinen zum Termin. Jochen Bie- E Hobrecht 59 In Neukölln ist ein Wohnhaus verkauft worden. Die MieterInnen fürchteten um ihr Zuhause, bis die Gewobag vom Vorkaufsrecht Gebrauch machte. _ Die MieterInnen bastelten Masken des preußischen Stadtplaners James Friedrich Ludolf Hobrecht, Entwickler des Hobrecht-Plans. dermann stellt ihnen zwei Menschen vor. „Diese Personen befinden sich in der gleichen Situation wie Sie“, sagt der Baustadtrat. Ja, in was für einer Situation befinden wir uns denn?, fragt sich Lena Landauer. Sie war erst vor zwei Jahren in das Haus gezogen, nach einer längeren Wohnungssuche. Endlich fühlt sie sich in ihrer hübschen Hinter- hofwohnung angekommen. Soll das alles vorbei sein? Der Baustadtrat klärt auf. Jemand habe das Haus zwar gekauft, doch bestehe ein „Vorkaufs- recht“. Wenn ein Wohnhaus veräußert wird, hat VORKAUFSRECHT DER GEWOBAG WILLKOMMEN BEI berlinerleben

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