berlinerleben 1/21

Osten trifft Norden Auf diesen Stil-Mix hat man lange gewartet: Sowohl Japan als auch Skandinavien stehen für besonders schlichtes, aber hochwertiges Design. Die Kombination aus beidem schafft ein Ambiente, das neben Purismus zugleich Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlt. Ein Gespräch über den Einrichtungsstil Japan- di mit Andrea Schliep, Autorin des Blogs www.lovelymineblog.com . Frau Schliep, welchen Regeln folgt Japandi? Die wichtige Grundregel bei Japandi lau- tet: schlichte Formen. Auffällige Elemente gehören nicht zu diesem japanisch-skandi- navischen Wohnstil. Das A und O ist der Einsatz gradliniger, funktionaler und purist- ischer Möbelstücke und Wohnaccessoires. Das Gute ist: Die schlichten Stücke lassen sich wunderbar miteinander kombinieren. Niedrige und einfach konstruierte Möbel, ganz im Sinne der japanischen Einrich- tungskultur, sorgen für die nötige Zurück- haltung im Raum. Außerdem lassen sich kleine Möbelstücke schneller umdekorier- en. So kreiert man mit einfachen Mitteln mal eben einen völlig neuen Look. Was ist der besondere Reiz dieses Ein- richtungsstils? Ähnlich wie beim Minimalismus spielt auch bei „Japandi“ die Idee „Weg vom Konsum“ eine große Rolle. Auf unnötige Käufe sollte verzichtet werden. Stattdessen investiert man lieber in Designklassiker und kombi- niert diese mit persönlichen Erbstücken mit Geschichte. Worauf achte ich, wenn ich mich im Japandi-Stil einrichten möchte? Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und trennen Sie sich von allem, was über- flüssig ist. Daher gilt es zunächst, in den eigenen vier Wänden auszumisten. Machen Sie sich bewusst, was Sie wirklich brauchen! Das Aussortieren wirkt sehr befreiend! Beim „Japandi“ treffen helle und neutrale Töne auf unbehandelte Hölzer und dunkle Far- bnuancen. Ich empfehle, jedes Stück be- wusst auszuwählen und jede Deko mit Be- dacht einzusetzen. Ganz nach dem Motto: Weniger ist mehr. Muss man sich für den Japandi-Stil gleich neue Möbel anschaffen? Natürlich muss nicht gleich eine neue Ein- richtung her. Konzentrieren Sie sich auf be- sondere, untypische Accessoires, die in ei- nem zurückhaltend gestalteten Raum be- sonders schön zur Geltung kommen. Hand- gefertigte, schlichte Objekte, wie Geschirr oder Vasen, bringen eine persönliche Note in die eigenen vier Wände. „Japandi“ – so heißt der Einrichtungsstil, der die Einfachheit des Lebens zelebriert. WOHNLICHES DESIGN Ein Eyecatcher ist die Vase Rope von DBKD. Japandi lebt von niedrigen Möbeln, wie dem Matilda-Sideboard. EIN KLASSIKER ist der Designer- stuhl Thonet 404 mit einem Gestell aus schwarzem Bugholz. „Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche!“ ANDREA SCHLIEP Die Bloggerin schreibt über ihr Zuhause, über skandinavisches Wohndesign und viele andere Dinge, die sie in ihrem Alltag inspirieren. www.lovelymineblog.com FOTOS: Privat/Schliep, Thonet, DBKD, Housecosy, Adobe Stock/ yucatana, iStock, Martin Rümmele, Chris Tonnesen (re.) berlinerleben WOHNEN 18

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