berlinerleben 1/21

her, die ersten Wochen arbeitete sie nämlich am Kinderschreibtisch der Tochter – ein Rückenkiller. Früher neigte Daniella Heil dazu, sich in ihrer Freizeit zu viel vorzunehmen. Die Treffen mit FreundInnen pandemiebedingt zu reduzieren, fiel anfangs schwer. Inzwischen werden Verabredun- gen mit Bedacht getroffen. So bleibt Zeit für täg- liche Spaziergänge in ihrem Kiez an der Karl-Marx- Allee. Mutter und Tochter gehen bei jedemWetter an die Luft. „Ein bisschen Bewegung muss sein.“ LEBEN IN BERLIN FOTOS: Harry Schnitger (1), Privat (2) _ Mit den Rollschuhen durch den Kiez – tägliche Bewegung ist Daniella Heil und Tochter Julia wichtig. Ich merke, dass ich Freundschaften nun anders bewerte.« DANIELLA HEIL Grafikerin Ist es draußen doch mal zu schäbig, wird eben der Hula-Hoop-Reifen herausgeholt. Eine weitere, lieb gewonnene Gewohnheit hat sich etabliert: das gemeinsame Kochen in der Mittagspause. Julia schnippelt und kocht mit, das macht ihr Spaß. „Ich merke, dass ich meine Freizeit und meine Freundschaften anders bewerte“, sagt Daniella Heil. „Manche Beziehungen haben sich verlaufen, andere sind dafür intensiver geworden.“ Der Zauberer macht eine Online-Show Die Theater stehen leer, Restaurants und die meisten Geschäfte sind dicht. Viele Menschen haben gerade schlechte Laune. „Für die Situa- tion, in der meine Branche gerade steckt, geht es mir verhältnismäßig gut“, sagt Maik M. Paulsen – und klingt aufrichtig fröhlich. Er verdient seinen Lebensunterhalt auf der Bühne als gelernter Zau- berer und Kartenspieler. „Als im letzten Jahr der erste Lockdown kam, hat mich das erst einmal umgehauen“, sagt der 35-Jährige. „Wir hatten ge- rade ein Theater für eine Varietéshow gemietet. Wir waren sogar schon ausverkauft! Beleuchtung, Soundcheck, Probe – alles hat gepasst. Und wir FRIEDRICHSHAIN Homeschooling berlinerleben 7

RkJQdWJsaXNoZXIy NTMzMTY=