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dert, weil kaum noch etwas „gehört, getastet, ge-

fühlt“ wird. Informelle Feedbackschleifen fehlen,

Erfahrungswissen und Handlungssicherheit in un­

geplanten Situationen gehen verloren. Erwerbs­

tätige könnten dadurch den Blick für die Tragweite

des eigenen Handelns verlieren.

Die Verfügbarkeit von Informationen „an jedem Ort

und zu jeder Zeit in beliebiger Tiefe“ kann die Arbeit

erleichtern. Takt und Volumen informativer Out-

puts werden durch die technischen Möglichkeiten

bestimmt. Die Fähigkeit des Menschen, diese Infor-

mationen zu verarbeiten, bleibt jedoch begrenzt.

Zudem verbinden sich mit der Nutzung moderner

Kommunikationstechnik häufig auch erhöhte Effizi-

enzerwartungen (z. B. bezüglich der Geschwindig-

keit, mit der auf Kundenanfragen reagiert wird), was

dann zu einer Arbeitsverdichtung führt.

Die Mensch-Maschine-Schnittstelle kann durch neue

Technologien sicherer und ergonomischer gestaltet

werden. Das gelingt jedoch nur, wenn bereits in

der Produktentwicklung und der Arbeitssystem­

gestaltung nicht nur technische Aspekte und Fehler­

toleranz an der Mensch-Maschine-Schnittstelle,

sondern auch menschliche Leistungsvoraussetzun-

gen wie Aufmerksamkeit und Sinneswahrnehmung

Berücksichtigung finden.

Konsequenzen für die Prävention

Die betriebliche Prävention muss noch mehr als bisher

das Arbeitssystem als Ganzes (Mensch, Organisation,

Technik) im Auge haben. Gefährdungsbeurteilung und

Maßnahmen zum Schutz von Sicherheit und Gesundheit

können sich immer weniger auf bestimmte „kritische“

Neue Formen der Prävention

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