Mit dem Positionspapier zur Erbringung
von Leistungen zur Teilhabe am Arbeits-
leben hat die DGUV erstmals lange prak-
tizierte Verfahren auf diesem Gebiet
schriftlich niedergelegt und somit nach-
lesbar und transparent gemacht. Mit der
Erarbeitung des Papiers reagierten die
Unfallversicherungsträger auf politische
Entwicklungen wie RehaFutur, das die
Umgestaltung der beruflichen Rehabili-
tation Erwachsener in der Bundesrepublik
anstrebt, oder auch die UN-Behinderten-
rechtskonvention, die das Recht behin-
derter Menschen auf Selbstbestimmung
und Teilhabe an allen Bereichen des ge-
sellschaftlichen Lebens festschreibt. Wäh-
rend andere Rehabilitanden oft arbeitslos
und ohne berufliche Perspektive sind, ist
dies bei den Versicherten der Unfallversi-
cherungsträger anders. Bei ihnen hat die
Rückkehr an den Arbeitsplatz deshalb
oberste Priorität, falls nötig, in dem die-
ser behindertengerecht umgebaut wird
oder mithilfe einer Arbeitsassistenz. Die
Eingliederungschancen sind desto bes-
ser, je früher Betroffene ins Arbeitsleben
zurückkehren, daher sollen medizinische
und berufliche Rehabilitation möglichst
vernetzt und parallel durchgeführt wer-
den. Nachweislich verschlechtern sich die
Reintegrationschancen auf dem Arbeits-
markt, wenn ein Arbeitnehmer länger als
sechs Monate arbeitsunfähig ist.
Kann aufgrund der Unfallverletzungen
eine Rückkehr an den bisherigen Arbeits-
platz nicht erfolgen, wird versucht, die Re-
habilitanden auf einen anderen Arbeits-
platz im selben Unternehmen umzusetzen,
bei Erfordernis auch mithilfe von Qualifi-
zierungsmaßnahmen. Erst wenn dies alles
nicht möglich ist oder wenn damit keine
dauerhafte und nachhaltigeWiedereinglie-
derung gesichert ist, soll die schnellstmög-
liche Vermittlung auf einen anderen Ar-
beitsplatz erfolgen. Dies kann auch eine
betriebliche Umschulung beinhalten. Bei
Bedarf an ergänzenden Unterstützungs-
angeboten kann eine Qualifizierung über-
betrieblich, beispielsweise in einem Be-
rufsförderungswerk, erfolgen. Wenn auf
dem ersten Arbeitsmarkt keine Chancen
bestehen, wird auch der Einstieg in den
zweiten Arbeitsmarkt, beispielsweise in
einer Werkstatt für Menschen mit Behin-
derungen, geprüft.
(Webcode: d1458)
Wiedereinstieg ins Arbeitsleben
Positionspapier der DGUV legt umfassende Hilfen fest
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Unterstützen
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