dafür hat.“ Boßmann ist froh darüber, dass das
Theater O-TonArt mit der GEWOBAG einen
Vermieter besitzt, der diese kulturelle Arbeit
durch eine ihm entgegenkommende Miete un-
terstützt.
In Bernd Boßmanns O-TonTheater war
Mer­ja­Mäkelä bislang noch nicht zu Gast, aber
vielleicht kommt es ja bald zu einem Auftritt
der Opernsängerin in Schöne­berg. Eine Ge-
meinsamkeit hätten Boßmann ­und Mäkelä
nämlich schon: Die finnische Mezzoso­pranis­tin
ist ebenfalls GEWOBAG-Mieterin.
Dass die Weltenbummlerin Mäkelä seit eini-
gen Monaten im Berliner Szenebezirk Prenz-
lauer Berg lebt, ist kein Zufall: „Die GEWOBAG
hatte für mich die passende Wohnung im An-
gebot.“ Die gute Verkehrsanbindung ist für die
Künstlerin, die rund um den Globus auftritt,
ein wichtiger Aspekt.
Aber auch die gute Mischung von „Orten
der Unterhaltung, der Entspannung, der Kultur
und der Geschichte“, auf die sie in Prenzlauer
Berg trifft, gefällt der Sängerin. Sie entdeckt in
ihrem Kiez rund um den Wasserturm immer
wieder „liebenswerte Orte“ wie das Café Anna
Blume. „Leider habe ich kaum Zeit, um in Cafés
zu sitzen und Leute zu beobachten, aber wann
immer es sich ergibt, mache ich das sehr gern.“
Auch Ausflüge zum Planetarium im Abendlicht
oder ein Einkaufsbummel über den Wochen-
markt genießt die Künstlerin in ihrer seltenen
Freizeit. „Solche Erlebnisse sind sozusagen Ge-
würze für die Kreativität, die ich in meinem Be-
ruf brauche.“
In Merja Mäkeläs Nachbarschaft ist ihr Be-
ruf zwar kein Geheimnis, aber zu hören be-
kommen die Mitmieter nichts. „Für meine
Übungsstunden miete ich mir einen Saal“, er-
klärt die Mezzosopranistin. Denn nur dort kön-
ne sie in der richtigen Lautstärke proben. „Na-
türlich bereite ich mich aber auch zu Hause auf
meine Rollen vor, indem ich die Charaktere der
Oper studiere, mir die Noten ansehe und die
Musik höre.“
Mit ihrer tiefen Stimmlage ist Mäkelä auf
sogenannte Hosenrollen abonniert. So spielte
und sang sie beispielsweise den russischen
Prinzen in einer modernen Inszenierung der
„Fledermaus“ und den Hänsel in „Hänsel und
Gretel“. Für die Hauptrolle in der gesellschafts-
kritischen Oper „Adriana Mater“, die den
Jugos­lawienkrieg thematisiert, war die finni-
sche Sängerin sogar schon für den Deutschen
Theaterpreis nominiert.
Doch nicht nur auf der Opernbühne ist die
Künstlerin heimisch. „Ich gebe auch gerne
Konzerte oder klassische Liederabende“, sagt
Merja Mäkelä über ihr musikalisches Reper-
toire. Diese Bandbreite ist wichtig, denn Ber-
lin hat sich in den vergangenen Jahren einen
Namen als kreative Metropole in Europa ge-
macht und zieht viele junge Künstler an. Gibt
es dadurch nicht auch in Mäkeläs Metier viel
Konkurrenz? „Sicher, Berlin ist ein zentraler
Ort für Opernkünstler, weil es in Deutschland
viele Auftrittsmöglichkeiten gibt“, meint die
Finnin. Doch sie sieht diese Dichte von Musi-
kern und anderen Vortragskünstlern eher als
Bereicherung denn als Konkurrenz.
Mit der Verständigung hat die Wahlberli-
nerin keine Probleme, sie spricht nahezu per-
fekt deutsch mit einem charmanten nordi-
schen Akzent. Und auch sonst kennt die
Opernsängerin keine Integrationsprobleme.
„Gerade in Prenzlauer Berg gibt es von der
Mentalität her viele Gemeinsamkeiten mit
der finnischen Lebensart“, hat sie entdeckt.
„Die Einheimischen sind zunächst eher skep-
tisch, auch in der Kulturszene muss man sich
erst einen Namen machen, bevor die Aner-
kennung kommt. Das erinnert mich sehr an
die Haltung meiner Landsleute.“ Diese Au-
thentizität und direkte Art der Bewohner ih-
res Kiezes mag sie, sagt Merja Mäkelä. Zu-
dem habe sie einen großen finnischen
Bekanntenkreis in Berlin, sollte sie einmal
das Heimweh befallen. „Das Einzige, was ich
hier tatsächlich etwas vermisse, ist meine ei-
gene Sauna.“
„Zu Hause lese ich meine Rollen,
den Gesang probe ich im Saal.“
Merja Mäkelä, Opernsängerin
Nicht nur die Kunst im öffentlichen Raum gefällt der Opernsängerin Merja Mäkelä. Sie genießt die kreative,
unkonventionelle Atmosphäre in ihrem Kiez Prenzlauer Berg.
Gewerberäume
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Werkstatt, eine Galerie oder ein Ladenlokal mie-
ten? Dann wenden Sie sich an das GEWOBAG-
Gewerberaummanagement. Dort erhalten Sie nä-
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Kontakt: Gewerberaummanagement,
Schwedter Straße 8/9b, Fon: 030 4708–5652
E-Mail:
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berliner
leben
1/2013
13
Fotos: Volker Renner, Tina Merkau
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