Die gängigen Tricks
Zetteltrick
:
Ein Unbekannter möchte für ei-
nen Nachbarn eine Nachricht hinterlassen und
bittet um einen Stift oder Zettel. Unbedarfte
Menschen gewähren ihnen Einlass und werden
abgelenkt, während der Kumpan die Wohnung
nach Wertsachen durchsucht.
Enkeltrick: „Rate mal, Oma, wer hier ist!“ Im
Telefonbuch suchen Trickbetrüger gezielt nach
Vornamen, die zu Älteren passen. Dann rufen
sie an und geben sich als Enkel in finanzieller
Not aus. Sie brauchen Geld – am besten sofort.
Können aber leider nicht selbst kommen und
schicken einen Freund vor. Arglos überreichen
die Senioren ihnen das Geld für das neue Auto.
Das Präventionstheater
Die Polizei veranstaltet regelmäßig ein Präven­
tionstheater. Für die Darstellung der am häu-
figsten angewendeten Maschen wurden eigene
Dreh­bücher geschrieben.
Kontakt: Annika Kwiatkowski, Fon: 030
4708-2415,
Aufklärungsarbeit
Die Geschäftsführerin der GEWOBAG MB Mieterberatungs­
gesellschaft Kerstin Kirsch (rechts) begrüßt die Gäste der Veran-
staltung im Seniorenwohnhaus Bülowstraße in Schöneberg.
Der mobile Türstopper erhöht die Sicherheit.
Hans Hoffmann vom LKA Berlin erklärt den
GEWOBAG-Mietern, wie er funktioniert.
W
elche Altersgruppe wird wohl beson-
ders häufig Opfer von Verbrechen?“
Es sind die Senioren, da sind sich fast
alle Anwesenden sicher. „Nein“, widerspricht
Hans Hoffmann vom Landeskriminalamt Berlin,
„es sind vor allem junge Leute, die zur ersten
Opfergruppe gehören.“ Ältere Menschen sind
weniger gefährdet, als sie denken. Verfügen sie
doch über eine lange Lebenserfahrung und ge-
sunden Menschenverstand.
Die Informationsveranstaltung, zu der die
GEWOBAG gemeinsam mit dem Landeskri-
minalamt in das Seniorenwohnhaus an
der Bülowstraße in Schöneberg gela-
den hat, soll das Sicherheitsgefühl
der älteren Bewohner stärken. Im
Laufe des Jahres werden in neun wei-
teren Seniorenhäusern solche Veran-
staltungen folgen. Mit praktischen Bei-
spielen beschreibt Hoffmann die
verschiedenen Formen von Trickbetrug.
Dabei will er den versammelten Senio-
ren keineswegs Angst machen. Als eine ältere
Dame bekundet, sie gehe schon gar nicht mehr
raus, winkt der LKA-Mann ab. „Genau so soll
es nicht sein – wenn Sie sich an einige Ratschlä-
ge halten, können Sie sich ihre Lebensqualität
auch im Alter erhalten.“
Die Tipps sind einfach: Lassen Sie niemals
Fremde in Ihre Wohnung und geben Sie kei-
nem Fremden Geld. Selbst bei angeblichen
Handwerkern sei Vorsicht geboten: „Schauen
Sie immer zuerst durch den Türspion, lassen Sie
sich den Ausweis zeigen und fragen Sie, bei-
spielsweise beim unangemeldeten Be-
such eines Ablesedienstes, bei der
Hausverwaltung nach“, rät der Si-
cherheitsexperte. Wenn einem
doch mal jemand komisch vor-
kommt: „Wählen Sie die110.“
Sicher
zu Hause
Viele Senioren sind verunsichert: Wie schützt man sich vor
Trickbetrügern? Die gewobag veranstaltet mit dem Landes­
kriminalamt Berlin eine Workshopreihe.
Ein Türschild wie dieses erinnert
immer wieder daran, an der Tür
Vorsicht walten zu lassen.
berliner
leben
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Fotos: Tina Merkau
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