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sundhei t und Medizin
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B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 2 6 3 · M i t t w o c h , 1 0 . N o v e m b e r 2 0 1 0
Immobilien
Engagiert: Die Anwohner
westlich der Schloßstraße
in Charlottenburg gestalten
ihren Kiez.
Seite 4
Mobil
Angepasst: Autofahrer
müssen beim Diesel auf die
Kältetauglichkeit achten –
aber nicht unbedingt mehr
dafür bezahlen.
Seite 7
Netzwelt
Mitgemacht: Das interaktive
Fernsehen wird real – die
neue HbbTV-Technik macht
es möglich.
Seiten 8/9
REise
Sattelfest: Auf dem Rücken
der Pferde sind Erholung und
Spaß garantiert – Reiterhöfe
zum Wohlfühlen.
Seite 10
Berliner Wirtschaft
Erfahren: Der Projektträger
Jülich feiert das zwanzigjähri-
ge Bestehen seiner Berliner
Geschäftsstelle.
Seite 12
Beruf und Karriere
Experimentell: Wie Schüler
mit Schokolade besser ler-
nen – eine Berliner Lehrerin
macht es vor.
Seite 13
Umwelt
Wertvoll: Angesichts der
zunehmenden Rohstoff-
knappheit ist der Müll viel
zu schade, um ihn einfach
wegzuwerfen.
Seite 16
I n h a l t
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2
M
enschen, die behaupten, Sport sei
Mord, outen sich in den meisten
Fällen nur als Bewegungsmuffel. Doch
tatsächlich kann sich die eigentlich ge­
sundheitsförderliche Wirkung von Sport
ins Gegenteil verkehren. Übertriebener
Eifer sorgt für Verletzungen, und ohne
fachliche Anleitung tut somancheÜbung
zunächst weh, bevor sie direkt zumSport­
mediziner führt. In manchen Fällen stei­
gert sich das ursprünglich gut gemeinte
Training sogar zu einer Sucht. Sportme­
dizinerWinfriedBanzer, Professor amIns­
titut für Sportwissenschaften an der
Goethe-Universität inFrankfurt/Main, rät
zu ausgewogenen Mühen.
Herr Professor Banzer, viele kennen das
Läuferhoch – auch Runner’s High genannt
– als anzustrebendes Trainingsziel.Was ge-
nau passiert dabei?
Dieses Phänomen wird schon seit ei­
niger Zeit beobachtet und untersucht.
Allerdings ist es bisher wissenschaftlich
umstritten. Klar ist bisher nur, dass ab
einer bestimmten Dauer und Intensität
eine euphorisierende Wirkung beim
Sportler eintritt. Der Läufer hat das Ge­
fühl, ganz ohne Anstrengung immer wei­
ter laufen zu können. Völlig unklar sind
hingegen die verursachenden Vorgänge
im Körper. Zum Beispiel erreicht nicht
jeder diesen Zustand, auch die nötige An­
strengung davor ist individuell.
We l c he Ge f ah ren
bringt dieses High-Ge-
fühl für die Gesund-
heit mit sich?
Die eine Seite sind
tatsächlich Sucht­
erscheinungen. Las­
sen Sie mich dazu ein
Beispiel anbringen.
Erst gestern kam ein
Patient zumir, der die
Vermutungäußerte, er
sei sportsüchtig. Der
Mann bringt mindes­
tens eine Stunde Trai­
ning pro Tag hinter
sich und berichtete, dass er direkt nach
den Einheiten das Gefühl hatte, er müsse
gleich noch mal loslegen. Offensichtlich
verlor er das befriedigende Gefühl von
Leistung, das normalerweise mit dem
Sport einhergeht.
Woran erkenne ich eine solche Gefährdung
an mir selbst?
Anders als Drogensüchte findet der
Sport ja nicht imVerborgenen statt.Wenn
meine Umgebung, die Familie, Freunde
odermeinBerufsumfeld aufmeine Sport­
begeisterung mit dem Satz reagiert: „Du
hast janur nochSport imKopf“ oderwenn
sie offensichtlich darunter leidet, dann
sollte man diese Hinweise nicht ignorie­
ren und ernsthaft darüber nachdenken.
Drohen bei übertriebenemEifer neben der
Suchtgefahr eigentlich auch physiologi-
sche Konsequenzen?
Dort sehe ich als Sportmediziner die
eigentliche Problematik. Fanatiker trai­
nieren oft über Verletzungen hinaus, ver­
suchengar denSchmerz durchnochmehr
Sport zu kompensieren. Chronische Ver­
letzungen sind die Folgen. Auch einseiti­
gesTraining hat gesundheitsschädigende
Konsequenzen.Wer immer nur bestimm­
te Muskelgruppen reizt, vernachlässigt
dabei die anderen. Insbesondere die
Rumpfmuskulatur wird sehr häufig außer
Acht gelassen.
Was muss ich beachten, wenn ich meine
Fitness trainieren undmeine Leistung ste-
tig verbessern möchte?
Läufern empfehle ich vor allem gute
Schuhe, einen langsamen Einstieg mit
vorsichtigen Steigerungen und für je zwei
Laufeinheiten eine Fahrradeinheit als
Ausgleich. Das entlastet die Sprung- und
Kniegelenke. Anhängern des Fitnesstrai­
nings, das großes Suchtpotenzial besitzt,
rate ich zu einemvomFachmann zusam­
mengestellten Programm, das alle Mus­
kelgruppen anspricht. Und Hände weg
von Zusatzprodukten wie Nahrungser­
gänzungsmittel oder Proteinpräparate
zumMuskelaufbau.
Interview: Peter Altmann
High durch Sport
Bewegung ist gesund, dennoch sorgt viel Training nicht immer für viel Gesundheit
Thinkstockphotos/Nicholas Moore
Wenn Laufen mehr ist als nur ein Ausgleichssport: Das Runner’s High kann zur Sucht führen.
Privat
Winfried Banzer
Institut für Sport-
wissenschaften,
Goethe-Universität
Frankfurt/Main
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