SEMiNARE
Weiterbildungsangebote für Journalisten
interviewtechnik
14./15. März 2012, Tagungsstätte Bernhäu-
ser Forst, Stuttgart, JBB, 320 Euro inkl. Über-
nachtung, Verpflegung und Arbeitsmaterial
Journalisten recherchieren und befragen In-
formanten – das ist die häufigste Form des
Interviews. Gleichwohl wird die Bedeutung
dieser journalistischen Form zuweilen unter-
schätzt. Zwar gilt die Regel: „Geschickt fra-
gen ist schon der halbe journalistische Erfolg“.
Doch geübt wird es nicht. Dabei muss man
sich auf die Interviewpartner einstellen. Oft
sind sie professionell geschult, oft unerfah-
ren. Wann lässt man ein Interview autorisie-
ren? Wie werden Absprachen getroffen? Das
Seminar ist ein konzentriertes Training.
Themen finden
4. bis 5. April 2012, Hamburg, Akademie für
Publizistik, 380 Euro
Von manchen Redaktionen belächelt, von Le-
sern geliebt: Service-Texte. Sie bieten Orien-
tierung, Rat und praktischen Nutzen für den
Alltag. Solche Stücke wollen gut gemacht
sein. In diesem Seminar trainieren die Teil-
nehmer, was alles dazugehört: die passenden
Themen aufspüren, exzellent recherchieren,
gute Titel und den richtigen Dreh finden und
wie Service-Seiten angemessen gestaltet
werden können. Trockene Service-Themen
werden von nun an spannend gestaltet. Auf
dass die Leser auch den Service-Journalis-
mus lieben.
Die journalistische Recherche
16. März 2012, 17 bis 21 Uhr, und 17. März
2012, 9 bis 18 Uhr, Christliche Medienakade-
mie Wetzlar, 159 Euro
Die Recherche ist das wichtigste Werkzeug
des Journalisten. Nur gründliches Nachfor-
schen ermöglicht den besonderen Zugang
zum Thema und erlaubt es, tiefergehende
Fragen zu stellen. So wird der Leser mit neu-
en Aspekten überrascht. Kursteilnehmer
üben, einen Rechercheplan zu erstellen, ler-
nen verschiedene Quellen und Hilfsmittel für
Hintergrund-Recherchen kennen, erarbeiten
Strategien zum geeigneten Umgang mit In-
formanten und recherchieren dann selbst vor
Ort zu einem bestimmten Thema.
Von steFan WiRneR
Es gibt wohl kaum einen Berufsstand, in dem
sich derzeit so viele Veränderungen vollziehen
wie im Journalismus. Technische Innovationen
wie Smartphones und Apps, neue Möglich-
keiten des Internets, soziale Netzwerke wie
Facebook, Twitter oder Foursquare – kein
Jahr vergeht, ohne dass sich Journalisten
auf völlig Neues, Spannendes, manchmal auf
Kompliziertes und Herausforderndes einstel-
len müssen. Wer in diesem Rausch der Ver-
änderung einen Moment innehalten will, um
auf jüngste Entwicklungen zurückzublicken
und sie für sich zu sortieren und einzuordnen,
dem sei das „Jahrbuch für Journalisten 2012“
ans Herz gelegt.
In dem Band sind grundlegende Beiträge
versammelt, die sich mit den Entwicklungen
der vergangenen Monate befassen und
gleichzeitig Ausblicke ermöglichen auf das,
was im Journalismus bevorsteht. Selbstver-
ständlich geht es um Online und die neue
Form der Öffentlichkeit, die dadurch entsteht,
und um die Frage der Qualitätssicherung im
Netz-Journalismus. Thema ist auch die Rolle
der Journalisten in Zeiten rasanter Moderni-
sierung und wie sie neu zu definieren ist.
Aber neben den großen Trends wird auch
der Blick auf das Handwerk nicht vernachläs-
sigt, etwa wenn über die Funktion des Inter-
viewers nachgedacht oder die Frage, was Re-
portagen dürfen und sollen, behandelt wird.
Die Texte des Jahrbuchs sind im Laufe des
vergangenen Jahres bereits in anderen Publi-
kationen erschienen, was ihrer Aktualität aber
keinen Abbruch tut. Aus der
drehscheibe
-Ju-
biläumsausgabe „Trau’ keinem unter 30“ vom
vergangenen November wurde beispielswei-
se der Essay über den Lokaljournalismus von
Ernst Elitz übernommen.
Ein Blick auf die Autorenliste des Bandes
führt einem schnell vor Augen, dass hier Kol-
legen und Experten versammelt sind, die
Bedeutsames zu ihren Themen zu sagen ha-
ben – mit Peter Glaser, Harald Martenstein,
Christoph Diekmann, Paul-Josef Raue oder
Norbert Küpper seien nur einige stellvertre-
tend genannt. Nur die Zahl der Kolleginnen,
die vertreten sind, ist leider viel zu klein. Eine
Herausforderung für das Jahrbuch 2013.
Aber alles in allem ist der Band, den Dieter
Golombek, Johann Oberauer und Georg Taitl
zusammengestellt haben, ein unverzichtbares
Kompendium für jeden, der sich über den ak-
tuellen Stand der Debatte und die Lage im
Journalismus informieren will.
Momentaufnahme im Wandel
Das „Jahrbuch für Journalisten 2012“ versammelt bedeutende Beiträge zur Debatte über
Gegenwart und Zukunft des Journalismus.
KoMpENDiuM
Jahrbuch für Journalisten 2012
herausgegeben von Johann Oberauer
Verlag Oberauer,
Salzburg 2012,
176 Seiten, 19,50 Euro.
ISBN 3-901227-40-0
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Nummer 3, 1. März 2012
Medien
MAGAZIN
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