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N u m m e r 1 9 7 · 6 6 . J a h r g a n g
2 5 . A u g u s t 2 0 1 0
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Die Zukunft ist 3-D
von
J
an
A
hrenberg
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irkuszauber undTaschenspielertrick –
die Stereografie hatte es nicht ­immer
leicht, auf ihrem Weg vom 19. ins
21. Jahrhundert. Zu künstlich, zugleich zu
hyper­real galt die 3-D-Technik den meisten
Menschen bislang. Das Publikumbestaunte
zwar die schnappenden Haimäuler und
durch den Zuschauerraumdonnernde Züge,
geliebt hat sie sie jedoch nicht.
Doch seit wenigen Jahren setzt ein neuer
Trend ein: Die Menschen gewöhnen sich an
digitale Bilderwelten in ihrem Beruf, im All-
tag und in ihrer Freizeit. Sie lernen, unter-
schiedliche Realitätsebenen zu lesen und als
selbstverständlich hinzunehmen. Mehr
noch, sie entdecken im Strudel der Daten
neueMuster, aufregendeMöglichkeiten, Ge-
sehenes, Gedachtes oder auch bloß Ge-
wünschtes auf immer wieder neue Art zu
kombinieren. Von dieser Schaulust profitie-
ren vor allem die dreidimensionalen Mär-
chen imKino und in derWelt derVideo- und
Computerspiele.
Wer dahinter den Ausverkauf des Abend-
landes vermutet, täuscht sich: Längst schon
hat die stereoskopische Technik ihren Nut-
zen fürWissenschaft und Forschung bewie-
sen, in zahlreichen Berufsfeldern weist sie
bereits denWeg in eine sichere und zugleich
spannendere Zukunft.
Lesen Sie heute in dieser Beilage, wie
Visionäre aus der Medizin, der Astronomie
und der Fahrzeugtechnik, aber auch Spie-
ledesigner, Elektronikhersteller und Zu-
kunftsforscher über diese neue, optische
Revolution denken. Natürlich gehören dazu
auch die passenden Bilder, die einen Ein-
druck von der plastischenQualität derTech-
nik vermitteln. Um sie betrachten zu kön-
nen, liegt dieser Ausgabe eine spezielle Rot-
Cyan-Brille bei.
EinTipp: Falls sich der gewünschte Effekt
nicht einstellt, gehören Sie vielleicht zu jenen
knapp zehn Prozent der Bevölkerung, die
eine Rot-Grün-Sehschwäche haben. Oder
Sie müssen die Brille einfach umdrehen …
Aufbruch in
den Raum
In der dritten Dimension hat das digitale
Zeitalter seine Ausdrucksform gefunden – neue
Bildräume schaffen Platz für künstliche Welten
und wissenschaftliche Visionen
anaglyphe: Raufeld/Stefan Schrills
Rot-Cyan-Anaglyphe:
Betrachtet man das Motiv durch die beiliegende Rot-Cyan-Brille, filtert sie die rote Bildebene für das rechte Auge und die blaue für das linke heraus – man sieht zwei Teilbilder, die das Gehirn zu einem räumlichen Eindruck zusammensetzt.
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