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B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 1 9 7 · 2 5 . A u g u s t 2 0 1 0
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Die Zukunf t i st 3-D
telemedialen Mainstream interessant sein
wird, bei Fußballweltmeisterschaften,
­Wimbledon, generell bei großen Sport-
Events. Mittelfristig wird niemand Kultur-
dokumentationen für einen Nischensender
in 3-D realisieren.
Das Sinnbild der vergangenen Fußballwelt-
meisterschaft waren die trötenden Vuvuzel-
as.Wird das der nächstenWM demnach die
3-D-Brille sein?
Zumindest glaube ichnicht, dass der Erfolg
von 3-D, wenn es denn einer wird, an der Bril-
le scheitert. Im Gegenteil: Künftig wird die
3-D-Brille wahrscheinlich sogar zum hippen
Accessoire.
Dann gibt es etwa die klassische Piloten­brille
von Ray Ban auchmit den roten und grünen
3-D-Gläsern?
Da wird der Markt ganz flink von einer
Firma wie Apple lernen, die es ja auch ge-
schickt verstanden hat, die Hardware zum
eigentlichen Must-have zu stilisieren. Die
weißen iPod-Kopfhörer waren zuletzt so ein
Symbol. Warum sollten nicht auch diese
­Brillen zu einem werden?
Rosige Zeiten also für das dreidimensionale
Bild?
Wer weiß. 3-D ist zunächst einmal ein
­Effekt – und Effekte nutzen sich nun einmal
ab. Der aktuelleMedienhype jedenfalls wird
sich irgendwann legen. Und dannwird auch
in 3-D wieder der Blick auf das Wesentliche
freigelegt. Auf eine gute Erzählung oder, im
Falle einer Sportübertragung, eben auf ein
spannendes Spiel.
Das Gespräch führte
Clemens Niedenthal.
Jörg Jelden
ist Trend- und Konsumforscher.
Er lebt in der Hansestadt Hamburg, die er
zuletzt für einen längeren Forschungsaufenthalt
in Peking verlassen hat. Dort hat der studierte
Soziologe die Fake-Kultur untersucht
– also dieWelt der Produktpiraten und
Imitationskünstler.
Anaglyphe: Raufeld/Stefan Schrills
Der Raum der Zeit:
Seit 1969 steht die Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz. Damals war sie sowohl Zeitanzeige als auch Zeichen einer neuen Zeit.
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