Berlin
Bibliotheken
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tip Campus
April 2013
Buch über ethnische Säuberungen und die
Vertreibung der Sudetendeutschen zu recher-
chieren, kommt er täglich in die Staatsbiblio-
thek am Potsdamer Platz und lässt sich alle
Schriften, die er für seine Arbeit braucht, aus
den Magazinen holen. Aber auch die Verfüg-
barkeit von digitalen Medien wie elektroni-
schen Zeitschriften ist oftmals auf die Räum-
lichkeiten der Bibliothek beschränkt, sodass
nur von dort aus auf sie zugegriffen werden
kann. „Die Bibliothek ist der einzige nicht-
kommerzielle Medienanbieter, der elektroni-
sche Dokumente kostenlos bereitstellt, weil
wir die Lizenzen für solche Angebote für
alle Nutzer erwerben“, betont Dr. Werner.
Man fände zwar immer mehr wissenschaft-
liche Arbeiten online, aber viele von ihnen
seien nur gegen Gebühr erhältlich. Die Bi­
bliothek als Lieferant qualitativ hochwertiger
wissenschaftlicher Erzeugnisse ist also auch
im Zeitalter der Digitalisierung nach wie vor
relevant. Jeanette Lamble, Pressesprecherin
der Staatsbibliothek zu Berlin, vermutet,
dass die Digitalisierung die Bedeutung von
Bibliotheken sogar noch steigern könnte. „Je
unübersichtlicher das Angebot im Netz wird,
desto stärker wächst der Wunsch nach Ord-
nung“, bemerkt sie. „Immer mehr Menschen
erkennen wieder den Wert von sorgsam zu-
sammengestellten Beständen und schätzen
die Beratung, die man in einer Bibliothek
bekommt.“ Außerdem habe Lamble den Ein-
Fotos: Matthias Heyde / Universitätsbibliothek
Von Architekturkritikern gefeiert, von Studenten auch kritisch gesehen –
das Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität
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